Die Kardiologie befasst sich mit Erkrankungen des Herzens und des Herz-Kreislauf-Systems.
In der Kardiologie werden verschiedene Untersuchungen und Verfahren eingesetzt, um Herzerkrankungen zu diagnostizieren. Dazu gehören beispielsweise das Ruhe-EKG (Elektrokardiogramm), das Langzeit-EKG, das Belastungs-EKG-, auch Ergometrie genannt-die Echokardiographie (Ultraschall des Herzens), die Herzkatheteruntersuchung, mittels welcher man die Herzkranzgefäße darstellen kann, die elektrophysiologische Untersuchung bei Herzrhythmus-Störungen sowie die nicht invasive kardiale Bildgebung, insbesondere die Myocard-Szintigraphie, das Coronar-CT oder das Herz-MRT.
Herzerkrankungen umfassen unter anderem die koronare Herzerkrankung, den Herzinfarkt, Herzklappenerkrankungen, Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz und angeborene Herzfehler. In der Kardiologie hat auch die Prävention von Herzerkrankungen einen hohen Stellenwert, um Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und hohe Cholesterinwerte rechtzeitig zu erkennen und entsprechend behandeln zu können.
Die Behandlung von Herzerkrankungen kann medikamentös erfolgen, aber auch interventionelle Verfahren wie Ballondilatation oder Stent-Implantation können manchmal erforderlich sein, ebenso wie die Implantation von unterschiedlichen Devices, wie Herzschrittmachern oder intrakardialen Defibrillatoren.
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können helfen, Herzerkrankungen frühzeitig zu erkennen und das Risiko von Komplikationen zu verringern.
In einem Elektrokardiogramm (EKG) werden die Herzströme aufgezeichnet.
Im Ruhe-EKG wird die Erregungs-Ausbreitung im Herzen dokumentiert. Hierbei können Überleitungsstörungen oder Rhythmus-Störungen, wie z.B. Vorhofflimmern oder Extraschläge (Extrasystolien) diagnostiziert werden. Das Ruhe-EKG kann auch Hinweise auf strukturelle Herzerkrankungen oder Durchblutungsstörungen am Herzen liefern.
Indikationen können zum Beispiel Herzklopfen (Palpitationen), ein schneller/langsamer Herzschlag (Brady-/Tachykardie) oder auch Ohnmachtsanfälle sein. Aber auch bei akuten Beschwerden, wie Druck auf der Brust oder thorakales Engegefühl, kann ein EKG Aufschluss über eine akute Durchblutungsstörung (wie z.B. bei einem Herzinfarkt) liefern.
Da es sich um eine Momentaufnahme handelt, kann in speziellen Fällen auch die Aufnahme eines Langzeit-EKG notwendig sein.
Anders als beim Ruhe-EKG kann beim Langzeit-EKG die Aufzeichnung von 24 bis zu 72 Stunden erfolgen.
Dadurch können auch Rhythmusstörungen, die nur kurzeitig auftreten oder durch bestimmte Trigger ausgelöst werden, erkannt werden.
Diese Untersuchung wird ambulant durchgeführt, dh Sie bekommen das Gerät mit nach Hause.
Bei einem Belastungs-EKG wird ein kontinuierliches EKG unter körperlicher Anstrengung-meist am Fahrrad-Ergometer-aufgezeichnet.
Zusätzlich wird in regelmäßigen Abständen der Blutdruck gemessen.
Somit kann man das Kreislaufverhalten unter körperlicher Anstrengung beobachten.
Die Untersuchung kann Auskunft über den individuellen Trainingszustand sowie die Durchblutung des Herzens unter Belastung geben.
Weiters können das Blutdruckverhalten unter Belastung sowie etwaige Rhythmus-Störungen dokumentiert werden.
Bitte bringen Sie bei einer geplanten Ergometrie bequeme Sportbekleidung sowie Sport- oder Fahrradschuhe mit.
In der Echokardiographie kann mittels Ultraschalles eine Darstellung des Herzens, insbesondere der Herzhöhlen und der Klappen erfolgen.
Hierbei können strukturelle Herzerkrankungen, Herzklappenerkrankungen, stattgehabte Durchblutungsstörungen oder Fehlbildungen nachgewiesen werden.
Ein Herz-Ultraschall gibt weiters Auskunft über die Herzfunktion und es kann die Größe der unterschiedlichen Herzhöhlen vermessen werden.
Ein Herzultraschall kann zur Basisdiagnostik eingesetzt werden, jedoch auch zur Verlaufskontrolle bei Herzklappenerkrankungen sowie zur Therapie-Überprüfung bei Herzschwäche.
Bei der ambulanten Langzeitblutdruckmessung wird über 24h alle 15–30 Minuten der Blutdruck gemessen.
Im normalen Tagesverlauf sollten die Blutdruckwerte nachts deutlich absinken, dies kann mittels Selbstmessung nicht bestimmt werden.
Diese Untersuchung stellt den Gold-Standard in der Blutdruckdiagnostik dar.
Durch eine kontinuierliche Messung können eine detaillierte Therapieüberprüfung erfolgen und individuelle Therapie-Entscheidungen getroffen werden.
Diese Untersuchung kann erforderlich sein bei v.a. Herzmuskelentzündung oder zur Abklärung struktureller Erkrankungen des Herzens. Auch bei Patient:innen mit bekannter koronarer Herzkrankheit kann diese Untersuchung detaillierte Informationen über die Durchblutung oder Narben am Herzen bringen.